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Susanne Sundfør: Ten Love Songs (Albumkritik)

 

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Susanne Sundfør: Ten Love Songs (Sonnet sound)

Ungefähr in der Mitte von Susanne Sundførs sechstem Album stößt der Hörer auf einen Monolithen: ein gewaltiges, 10-minütiges Gebäude aus düsterer Orgel, weinenden Streichern, an Abba erinnernden Akkordwechseln, einem Text, in dem Sundfør bekräftigt, dass sie “the cosmic war raging in the sky” kaum bemerkt hat, da sie wegen des herzlosen Mannes, der ihr das Kleid auszog, so wahnsinnig traurig ist, und dann – nach fünf Minuten – einem Kammermusikabschnitt, der dreieinhalb Minuten dauert. „Memorial“ trägt den passenden Titel, denn der Song ist rührselig bis fast zur Selbstparodie, aber einfach großartig. Sundfør ist in ihrer Heimat Norwegen ein großer Star, komplett mit Nr.-1-Alben und allem, was dazugehört, und das ist verständlich. Ten Love Songs zeigt, dass sie Artpop, kühlen Synthpop und jene gleichzeitig fröhliche und verzweifelte Version von Disco beherrscht,die wie eine unendliche Flut aus Skandinavien in die Welt zu schwappen scheint: es ist sowohl ansprechend direkt als auch perfekt durchdacht. Die Art und Weise, wie der Basshook in „Fade Away“, gestohlen aus unzähligen Dancefloorhits vergangener Zeiten, unerbittlich, hart und stetig abläuft, scheint eine Stimmung vereitelter Leidenschaft zu symbolisieren. Lassen Sie sich dieses Album nicht entgehen – es ist brillant.

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