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Thief (2014) – Der Spaß und Spiele Test

 

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Ich aktiviere meine „Focus“ Fähigkeit, um das Gebiet auszukundschaften und finde eine Möglichkeit, mich an den feindlichen Patrouillen vorbeizuschleichen. Eine einzige Wache steht in der Nähe. Langsam arbeite ich mich Schritt für Schritt vor, bis ich hinter meinem stehe und tauche für einen Moment im Licht auf, um zuzuschlagen. So schnell ich auftauchte, so schnell verschwinde ich wieder in den Schatten – um 25 Goldstücke reicher, die ich aus der Börse der Wache stahl. Das ist Thief, ein Spiel, das sich von anderen „Stealth“ Titeln dadurch unterscheidet, das hier Herumschleichen, ohne gesehen zu werden, nicht bloß eine Option ist – es ist fast Pflicht. Sie sind ein Dieb, der schnell reich werden, aber nicht jeden töten möchte, der das Pech hat, ihm über den Weg zu laufen. Aber während die Schleich- und sonstigen Heimlichkeitselemente des Spiels gut implementiert und unterhaltsam sind, bleiben bei Garretts lange ersehnter Rückkehr die Überraschungen, was Thiefs Plot und Gameplay anbelangt, leider aus.

Der Reboot startet rasant inmitten eines Raubzugs und macht sie dabei mit Meisterdieb Garrett (wieder) und seiner unerfahrenen Partnerin Erin bekannt. Um es kurz zu machen, Erin traut sich zu viel zu, stört ein geheimes Kultritual und fällt in ein mystisches Licht, was zu einer Explosion führt, die Garrett bewusstlos zurücklässt. Sie erwachen ein Jahr später und können sich an nichts erinnern, was zwischen dem Raubzug und der Gegenwart passiert ist. Es ist an Ihnen, während der ungefähr 15 Stunden langen Kampagne herauszufinden, was in dieser verlorenen Zeit vor sich ging, was mit Erin geschah und warum sich The City (Die Stadt) gerade mitten in einer zerstörerischen Revolution befindet. Die Story beginnt sehr stark, wird aber, was im weiteren Verlauf deutlich wird, ziemlich schlecht erzählt und ist nicht wirklich aufregend.

Es fällt schwer, in den Hauptmissionen mitzuverfolgen, was genau passiert. Die Hauptereignisse und Charaktere wirken nie wichtig genug, um ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, und die Elemente der Geschichte wollen nicht so recht zusammenpassen. Die Stadt ist in Gefahr, aber Garrett kümmert das nicht weiter. Eine Revolution gegen den korrupten Baron hat begonnen, doch Garrett möchte einzig und allein Erin finden. Die Motivationen der Charaktere wirken beliebig und wechseln zum Teil auch und die Story erklärt die Situation von Kapitel zu Kapitel nur unzureichend. Selbst der Grund, warum Garrett über Super-Diebeskräfte verfügt und ein leuchtendes blaues Auge hat, wird erst in der zweiten Hälfte des Spiels in etwa erklärt. Wenn Sie sich nach einer fesselnden Geschichte sehnen, die Sie in ihren Bann zieht, werden die vorhersehbaren Vertrauensbrüche und die teils verwirrende Handlung nicht ausreichen, Sie bis zum unbefriedigenden Ende bei der Stange zu halten.

Aber obwohl die Story ein Schlag ins Wasser ist, werden das Stealth-Gameplay und die Diebestouren dafür sorgen, dass Sie stundenlang spielen. Thief verzichtet auf actionlastiges Gameplay und setzt dafür auf langsames, heimliches Vorgehen. Über weite Strecken des Spiels tun Sie das, was Diebe am besten machen: Sie stehlen Wertsachen, brechen Safes auf und verschwinden im Dunkel der Nacht. Sie haben darüber hinaus Zugriff auf Garretts Arsenal von Gadgets, die den Zugang zu neuen Gebieten ermöglichen und der Ablenkung von Feinden dienen (zum Beispiel Wasser-, Feuer- und Gaspfeile). Die Der Einsatz dieser Gadgets ist auf eine Weise lohnend, die Ihnen das Gefühl gibt, ein echter Dieb zu sein, während Sie mit Ihrer Drahtzange Fallen deaktivieren, sich mit Ihrem Schraubenschlüssel Zugang zu geheimen Lüftungsschächten verschaffen und Fackeln mit einem Wasserpfeil auslöschen. .

Und dann ist da noch das Stehlen, das erhebliches Suchtpotenzial hat. Ich war begierig darauf, jede Lade und jede Geschirrvitrine in Augenschein zu nehmen, da ich wusste, dass sie Beute beinhalten können oder zumindest einen Hinweis auf den Fundort eines wertvollen Schatzes. Außerdem sind das Herumschleichen und das Verstecken in finsteren Winkeln, während man das Silberbesteck und die Goldringe, die überall herumliegen stiehlt, eine verlockende und unterhaltsame Zerstreuung.

Dasselbe gilt für die Nebenaufgaben (side jobs), die den ansonsten unscheinbaren Bewohnern von The City ein wenig Leben einhauchen. Sie werden sich mit Bürgern treffen, die Ihnen hochriskante Aufträge anbieten, die Ihnen ansehnliche Belohnungen einbringen und oftmals auch mit interessanten Nebengeschichten aufwarten. Wenn Sie hingegen nur Ihre Schleich-Fähigkeiten austesten möchten, erwarten Sie Challenge Modes (Herausforderungsmodi), die hervorragend gestaltete Szenarien mit Zeitlimit oder gegen die Uhr bieten. Dank der vielen Collectibles, Schätze und zusätzlichen Quests, die darauf warten, entdeckt beziehungsweise erledigt zu werden, gibt es in den dunklen, einander doch recht stark ähnelnden Umgebungen von Thief allerhand zu tun.

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Es ist zwar zugegebenermaßen sinnvoll, dass ein Dieb vor allem nachts arbeitet, doch die Dunkelheit, die sich durchs gesamte Spiel zieht, ist nicht gerade dazu angetan, für eine abwechslungsreiche Mischung von Settings zu sorgen. Sie werden sich von den dunklen Straßen der Stadt in die dunklen Gänge einer psychiatrischen Anstalt und weiter in die dunklen Höhlen einer uralten Untergrund-Bibliothek begeben. Diese Schauplätze mögen zwar interessant klingen, aber im Spiel hat man immer das Gefühl, am selben Ort zu sein, da man im Dunkeln irgendetwas stiehlt.

Wenn man von den Stealth-Elementen einmal absieht, wirkt Thief arg limitiert. Das Kampfsystem zum Beispiel ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Ja, Garrett ist ein Meisterdieb, kein Krieger, aber gelegentlich kann es vorkommen, dass Sie von einer Wache entdeckt werden und kämpfen müssen. Wenn das passiert, stehen Ihnen nur eine Bewegung zur Seite, um einem Schwert auszuweichen, und ein schwach wirkender Angriff mit dem Totschläger zur Verfügung, was unglaublich langweilige Gefechte zur Folge hat. Und da die Kämpfe alles andere als interessant sind, werden mehrere der Waffen- und Rüstungs-Upgrades irrelevant, da Sie diese langweiligen Konfrontationen um jeden Preis vermeiden wollen.

Bei Thief macht sich außerdem das eine oder andere Problem mit Sound-Glitches bemerkbar. Mehr als einmal erlebte ich loopende Dialoge von Wachen, die auch weitergingen, wenn ich schon längst nicht mehr in der Nähe der Quelle war, und während filmischer Zwischensequenzen passierte es immer wieder, das ganze Sätze nicht zu hören waren. Erst nachdem ich die Untertitel aktiviert hatte, bekam ich mit, was gesagt wurde.Diese Audio-Bugs reichten nicht aus, das Spielerlebnis ernsthaft zu beeinträchtigen, doch der Umstand, dass sie ziemlich regelmäßig auftraten, war doch ärgerlich.

Doch trotz der relativ einfallslosen Handlung und der zu häufigen Bugs ist Thief ein unterhaltsames Abenteuer, an dem alle, die sich nach einem auf Stealth basierenden Erlebnis sehen, ihren Spaß haben werden. Der Reboot wartet mit keinerlei neuen Konzepten auf, sondern beschränkt sich auf das einfache, traditionelle Schleichen im Schatten, dass wir alle aus den vorangegangenen Titeln der Serie kennen und lieben. Doch jeder Dieb weiß, dass man nur dann fette Beute machen kann, wenn man auch etwas riskiert, weshalb es schade ist, dass der Thief Reboot lieber auf Nummer sicher geht, statt den spektakulären Raubzug zu wagen.

PRO: Das traditionelle Gameplay mit Schleichen und Verstecken in den Schatten; die verschiedenen Nebenmissionen; alles zu stehlen, was man erblickt.

CONTRA: Wenig einfallsreiche Geschichte; Soundprobleme; ein Reboot, der nichts Neues bringt.

Abschließende Bewertung

Spiel: 6,50

Spaßfaktor: 7,00

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