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Earth Defense Force 2025 – Der Spaß und Spiele Test

 

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Billige Horrorfilme gewinnen üblicherweise keine wichtigen Preise, aber sie können durchaus Spaß machen, wenn man gerade Lust auf geistlose Unterhaltung hat. Dasselbe lässt gilt für Earth Defense Force 2025, den Third-Person-Shooter, in dem Sie es mit Legionen riesiger Insekten und mit Robotern von der Größe von Wolkenkratzern zu tun bekommen. Reichlich Wiederholungen beim Gameplay und eigenwillige Designentscheidungen schwächen den Gesamteindruck, aber wenn Ihnen der Sinn danach steht, Ameisen, die so groß sind wie Autobusse, die Innereien herauszuballern, dann sind Sie mit EDF 2025 gut bedient.

2025 merkt man, wie schon den vorherigen Titel der EDF Serie, doch recht deutlich an, dass es mit ziemlich beschränktem Budget entwickelt wurde, was aber durch eine charmante Ernsthaftigkeit und mitunter wirklich alberne Dialoge teilweise wettgemacht wird. Als Mitglied der Earth Defense Force müssen Sie über eine absurde Anzahl von Missionen – fast 100, die je bis zu 15 Minuten dauern können - hinweg eine Alien-Invasion zurückschlagen. Wenn man die fünf Schwierigkeitsgrade für jede Mission und die vier Klassen, die zur Auswahl stehen, mitberücksichtigt, bietet 2025 den Spielern, die es wirklich komplett durchspielen möchten, enorm viel Gameplay.

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Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich, dass Sie das Bedürfnis verspüren werden, das Spiel dermaßen vollständig zu spielen, denn jede Mission läuft im Grunde nach demselben Schema ab: Sie stoßen auf hunderte riesige Feinde und töten alle. Zwischen den aufwendigen Unterfangen gibt es auch immer wieder kürzere Missionen (Sie müssen zum Beispiel in einen Ameisenhaufen eindringen oder einen Strandabschnitt gegen Roboter mit Granatwerfern verteidigen); dieser gelegentliche Tempowechsel verhindert allzu rasches Ermüden. Trotz der formelhaften Struktur gelingt es 2025, ein Mindestmaß an Abwechslung bei den Levels zu bieten, was vor allem den unterschiedlichen Kombinationen von Umgebungen und Monstertypen zu verdanken ist – und wenn Sie meine jetzt hätten Sie alles gesehen, greift eine neue Alien-Spezies an.

Die vier Klassen - Ranger, Wing Diver, Air Raider und Fencer – erfordern so stark unterschiedliche Spielstile, dass man, wenn man von einer zur anderen wechselt, das Gefühl hat, ein völlig anderes Spiel zu spielen. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich in den vergangenen Jahren nur selten so großen Spaß beim Spielen einen Videospiels hatte wie hier, als ich eine(n) Wing Diver spielte. Ihr Jetpack ermöglicht Ihnen, sich ins Kampfgetümmel zu stürzen und gleich wieder zu verschwinden oder in den Himmel aufzusteigen und von Dach zu Dach zu hüpfen und so die virtuelle Metropole in Windeseile zu durchqueren. Sich als Wing Diver von einer Zielvorgabe zur nächsten zu bewegen, ist schlicht und einfach magisch. Wenn Ihnen jedoch geradliniges Laufen und Schießen, Unterstützung durch Fahrzeuge oder Panzerartillerie lieber sind als die CQC Taktiken des Wing Diver, wird Ihnen eine der anderen Klassen sicher zusagen.

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Alles an der Präsentation von 2025 wirkt angenehm selbstironisch und einige lachhaft schlechte (und damit gute) Sprecher geben das ungläubige Staunen der Menschheit angesichts dieser Schrecken mit Fühlern sehr gut wieder. Die Wortmeldungen Ihres Kommando-Hauptquartiers sind auf einem Niveau mit einem typischen Actionstreifen, der gleich auf DVD erscheint, und die mutigen Wortgeplänkel zwischen Ihren AI-Teamkameraden sind auf lustige Weise klischeehaft. Ihre mutigen Rufe, die Kampflieder und die verängstigten Schreie wiederholen sich zwar, aber irgendwie hören sie nie auf, liebenswert zu sein.

Die Prämisse mag zwar völlig übertrieben sein, aber der Krieg gegen die Invasoren wartet mit einigen wirklich erschreckenden Momenten auf: Riesige Ameisen, Spinnen und Wespen bewegen sich auf unberechenbare Weise und ziemlich rasant und dank der beeindruckenden Weitsicht können Sie eine riesige Masse roter Ameisen über eine Armada kolossaler Roboter am Horizont erkennen und sich ausgiebig fürchten, ehe diese Gegner in Ihre Nähe kommen. Die Größe der Umgebungen und der Feinde wird ebenfalls sehr beeindruckend vor Augen geführt: Wenn ein vierbeiniger Robot Walker einen ganzen Häuserblock zertrümmert, ist das schon ziemlich Ehrfurcht einflößend, selbst mit den wie Plastik aussehenden Texturen von 2025. Auf der technischen Seite ist 2025 eine durchwachsene Angelegenheit: Auf Gebäuden und Insekten sind zwar keine Pp-ins bemerkbar, aber die Framerate sinkt bedenklich ab, wenn das außerirdische Ungeziefer in Massen auf dem Bildschirm erscheint.

Da mehrere Klassen zur Auswahl stehen und bis zu vier Spieler kooperativ spielen können, sollte man meinen, es würde riesigen Spaß machen, dieses EDF mit Freunden zu spielen. Leider scheint sich 2025 allen Versuchen, es in der Gruppe zu genießen, widersetzen zu wollen. Das permanente „Friendly Fire“ ist schon in der Einzelspielerkampagne ärgerlich (vor allem auch deshalb, weil es in den Missionen keine Checkpoints gibt), aber im Multiplayer werden Sie Ihre Kameraden regelmäßig über den Haufen schießen. Einander wiederzubeleben kostet Gesundheit und wenn Sie tot sind, bleibt die Kamera starr auf Ihren puppenartigen Leichnam gerichtet, so dass Sie das Spektakel nicht als Zuschauer genießen können.

Selbst die Online-Infrastruktur funktioniert nicht ganz richtig. Sie möchten bei einer besonders schwierigen Mission die Hilfe Ihrer Freunde in Anspruch nehmen? Daraus wird nichts, denn Ihre Solofortschritte werden fürs Online-Spiel nicht übernommen. Ich konnte nicht und nicht herausfinden, wie man in einem Match private Slots kreiert, weshalb immer wieder irgendwelche Soldaten in meinem Team auftauchten. Und viele dieser zufällig dazustoßenden Spieler schienen das Spiel gehackt zu haben: Ich bin zwar kein Experte, aber als ich gerade 284 Rüstung hatte, tauchte einer mit einem Rüstungswert von 930.524.672 Punkten auf – und das wirkte irgendwie gar nicht richtig. Zu den Offline-Optionen zählen Split-Screen-Spiel und ein Versus Modus, de zwar unterhaltsame Abwechslungen sind, Sie aber nicht lange beschäftigen werden.

Die Earth Defense Force Spiele haben ihre Albernheit immer offen zur Schau gestellt und das Maximum aus dem simplen Gameplay herausgeholt, indem Sie das genretypische schießen mit (nicht übermäßig) ernstem Charakter durchtränkt haben. Die verschiedenen Klassen von 2025 sorgen dafür, dass die Action frisch bleibt, doch Sie werden vermutlich schon lange vor dem Ende von diesem Spiel genug haben. In kleinen Dosen genossen, bietet es viel geistlosen Spaß – aber wie bei billigen Horrorfilmen wird die Dauer Ihres Vergnügens davon abhängen, wie tolerant Sie formelhafter Unterhaltung gegenüber sind.

PRO: Wunderbar geschmacklos; die neuen Klassen sind eine hervorragende Ergänzung der Formel; absurd viel Inhalt, wenn Sie ihn spielen möchten.

CONTRA: Das grundlegende Gameplay wiederholt sich stark; einige technische Mängel; Friendly Fire macht es allzu leicht, sich selbst oder Teamkameraden zu töten.

Abschließende Bewertung

Spiel: 5,5

Spaßfaktor: 7,0

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