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Fuse - Der Spaß und Spiele Test

 

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Fuse wirkt von Anfang an wie ein vertrautes Spiel –es mischt einige der besten Ideen etlicher anderer Titel zu einem futuristischen Third-Person-Shooter zusammen. Man könnte es als Borderlands trifft Bulletstorm mit einer Prise Uncharted charakterisieren. Das hört sich auf dem Papier sehr vielversprechend an, aber Fuse beweist, dass es mehr braucht als eine Liste guter Ideen, um ein Spiel zu machen, das die Spieler wirklich fasziniert und mitreißt.

Fuse erzählt die Geschichte eines Elite-Einsatzteams, das den Auftrag erhält, eine sehr gefährliche Energiequelle (Fuse) zu beschaffen. Fuse sollte eine erneuerbare Energiequelle sein. Doch böse Leute fanden einen Weg, diese Kraft als Waffe zu nützen. Was für eine Überraschung! Außerdem nicht überraschend: Ihre erste Mission läuft nicht nach Plan ab, weshalb Sie an verschiedenen Schauplätzen fast schon komisch eintönigen Bösewichten hinterherjagen müssen, die drohen, mit der/dem extrem kraftvollen Fuse die Welt zu vernichten. (Was sonst.)

Sie können allerdings ebenfalls auf diese Kraft zugreifen. Fuse ist ein klassenbasierter Shooter, was in der Praxis bedeutet, dass jedes Teammitglied eine einzigartige, von Fuse mit Energie versorgte Waffe erhält, natürlich zusätzlich zu einzigartigen Kräften – Waffen wie Fähigkeiten können über einen Skill Tree verbessert werden. Die Waffen sind übrigens das, was sie ansonsten wenig bemerkenswerten Charaktere am besten charakterisiert, was für alle enttäuschend sein wird, die davor Borderlands gespielt haben, das auch ein klassenbasierter kooperativer Shooter mit tollen Waffen und Rollenspielelementen ist.

Dalton Brooks, der Anführer der Gruppe, verfügt über eine tragbare Deckung – ein „Magshield“ -, das Projektile absorbieren und diese zurückschleudern kann. Isabelle Sinclair, eine rothaarige junge Dame, die verdächtig an die Sirene in Borderlands erinnert, ist ein Charakter mit Zugriff auf eine „Shattergun" — eine Waffe, die Feinde kristallisieren kann. Izzy kann außerdem einen Med Beacon (Medizinstrahl) einsetzen, der Teamkameraden heilen und wiederbeleben kann. Naya Deveraux verwendet ein „Warp Rifle“, eine Waffe, die Singularitäten kreieren und außerdem unsichtbar machen kann. Mein persönlicher Favorit ist jedoch Jacob Kimble, ein früherer LAPD Detective, der auf einen „Arcshot“ setzt, eine Armbrust, die Feinde verflüssigen kann.

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Diese Waffen sind einzigartig und sehr mächtig – und können, wenig überraschend, nur sehr beschränkt eingesetzt werden. Das Spiel wäre zwar wohl urkomisch, würde aber taktisch-strategisch keinerlei Herausforderung darstellen, könnte man diese Fuse Waffen verwenden. Deshalb wurde bald klar, dass ich von den anderen, den gewöhnlichen, Waffen viel öfter Gebrauch machen muss als von diesen speziellen Fuse Waffen, was normalerweise kein Problem wäre... nur dass sich diese normalen Waffen mit Ausnahme der Feuerrate kaum von einander unterscheiden. Das ist ziemlich mühsam und enttäuschend.

Unter idealen Umständen wird von den Spielern erwartet, die einzigartigen Fähigkeiten eines Charakters im Rahmen für Teamwork und zur Koordination einzusetzen. So könnten Sie zum Beispiel als Izzy einen Feind kristallisieren, worauf ein anderer Charakter ihm mit normalen Waffen zum Bersten bringt. Taktiken wie diese können mit Teamkameraden koordiniert werden, wenn Sie kooperativ spielen, aber hypothetisch auch, wenn Sie allein spielen. Fuse ermöglicht den Spielern, mit einem Buttondruck von einem Charakter zum nächsten zu wechseln, was nett ist, wovon ich aber kaum Gebrauch machte, eigentlich nur dann, wenn dem Charakter meiner Wahl die Munition ausging.

Fuse belohnt jeden Kill mit Punkten – und diese Punkte werden mehr, wenn Sie Angriffe mit Ihren Teamkameraden koordinieren. Ein Kill ist zum Beispiel dann mehr wert, wenn Sie ihn zuwege bringen, während Sie hinter dem Magshield in Deckung sind. Das Geniale am Punktesystem von Bulletstorm ist jedoch, dass es verschiedene unterhaltsame und einzigartige Methoden gibt, Feinde zu töten, so dass die Spieler nicht einfach dieselbe Art von Kill ständig wiederholen und dafür dieselben Punkte erhalten können.

Fuse hingegen wird Sie immer mit derselben Zahl von Punkten belohnen, egal wie oft Sie Feinde auf die immer selbe Weise töten, und es scheint nur eine begrenzte Zahl von taktischen Kräftekombinationen zu geben. Aber obwohl es nicht allzu viele taktische Kombinationen gibt, die man ausprobieren kann, ist das kooperative Spiel um einiges flüssiger und abwechslungsreicher als das Spielen als Einzelkämpfer. Menschen sind schließlich nicht ahnungslose AI, weshalb Sie vermutlich in der Lage sein werden, im kooperativen Spiel schneller durch die Levels zu kommen. Das Spiel scheint mit der Vorstellung entwickelt worden zu sein, dass man mit zumindest einem anderen Spieler gemeinsam spielt. Trotzdem kümmerte ich mich irgendwann nicht mehr um das Scoring System und die einzigartigen Kombinationen und konzentrierte mich stattdessen voll und ganz auf die effektivste Methode, Feinde zu töten. Und damit möchte ich sagen, dass ich während des Spielens von Fuse das Gehirn ausschaltete.

Der Umstand, dass ich das Gefühl hatte, immer und immer wieder dasselbe zu erleben, nur in unterschiedlicher Umgebung (Eislevel! Weltraumlevel!), half da auch nicht wirklich. Jeder Level besteht aus drei grundlegenden Elementen: Arenen, Bereiche, in denen man schleichen und sich tarnen muss, und Uncharted-artige Kletterabschnitte.

Abgesehen von den unterschiedlichen Schauplätzen – und das ist ein sehr oberflächlicher Unterschied – wirkten die meisten Levels, als wären sie auf genau dieselbe Weise aufgebaut worden. Sie werden schon sehr früh auf die meisten Feinde stoßen, die das Spiel zu bieten hat, weshalb Sie sich im weiteren Verlauf nur mehr auf kleinere Variationen freuen können (der Feind könnte dann etwa über einen Schild verfügen). Diese generischen Kugelschwämme wirken nicht sonderlich intelligent, aber dafür fallen Sie zumeist in größeren Gruppen über Sie her. Als die Charaktere über die endlosen Horden von Feinden witzelten, musste ich erschöpft nicken. Das war ein weiterer Grund dafür, dass ich mein Gehirn abschaltete, während ich beim Spielen von Fuse den „Schießen“ Button gedrückt hielt.

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Das Pacing bei und zwischen den Begegnungen mit den Feinden passt ebenfalls nicht so ganz, was zum Beispiel in den Bosskämpfen deutlich wird. Diese sind oft sehr zeitaufwendige Kämpfe gegen Mechs, auf die sofort eine mörderische Welle von Feinden folgt. Gelegentlich folgt auf diese Welle sogar noch ein weiterer Mech. Und dann, wenn man meint, ein wenig Zeit zum Durchatmen zu bekommen, tauchen in dem Aufzug/Raum, mit dem/durch den man den Level verlassen muss, einige weitere Feinde auf. Das kann zugleich frustrierend und langweilig werden.

Zwischen diesen Segmenten verlangt Fuse von Ihnen immer wieder, sich an Feinden vorbeizuschleichen oder irgendwo hinauf-/Hinüberzuklettern. Die Schleichabschnitte sind nicht wirklich gut umgesetzt - denken Sie eher an Metal Gear Rising als an Metal Gear Solid. Anders gesagt, die Levels sind für direkte Konfrontationen gestaltet, nicht für heimliches Durchspielen. Die Kletterabschnitte haben überhaupt nichts Bemerkenswertes an sich und stellen keine Bereicherung dar.

Fuse bietet außerdem einen „Echelon" Modus, auch bekannt als „die Version des Hordenmodus dieses Spiels“. In mancherlei Hinsicht wirkt er wie die Kampagne, nur ohne die (klischeehafte Wegwerf-) Story und dafür mit Zielvorgaben, die das Ganze interessanter machen sollen. Wenn man allein spielt, wird man in diesem Modus nicht sehr weit kommen – der Schwierigkeitsgrad ist auf mehrere Spieler abgestimmt -, aber es stellt sich die Frage, ob die Spieler nicht besser beraten sind, die Kampagne zu überspringen und sich ganz auf Echelon zu konzentrieren.

Viele von Fuses Elementen — vom Squad-basierten kooperativen Spiel bis hin zu den Rollenspielaspekten – scheinen Zutaten zu sein, die notwendig sind, um einen Guten Shooter zu machen (zumindest der allmächtigen Fokusgruppe zufolge). Und viele Shooter werden um diese immer selben Features erweitert, was zu sehr gleich aussehenden Titeln führt. Fuses Vertrautheit kommt nicht überraschend, ist aber in diesem Fall besonders stark. Es scheint fast so, als wäre für ein lohnendes Spiel mehr vonnöten als eine Liste schmackhafter Features.

PRO: Die tollen Schusswaffeneffekte; rasantes und unterhaltsames Gameplay im kooperativen Spiel; die gelungene Steuerung; Wechsel zwischen den Charakteren mit einem Buttondruck.

CONTRA: Die Schusswaffen wirken eher schwächlich; überflüssige Rollenspielelemente; häufige Wiederholungen und Unterbrechungen; generischer Shooter; schlechtes Pacing.

Abschließende Bewertung

Spiel: 5,0

Spaßfaktor: 5,5

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