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Françoise Hardy: L’Amour Fou (Albumkritik)

 

francoise-hardy-01 Françoise Hardy

L’Amour Fou

(Virgin)

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Nur der Himmel weiß, welche Grausamkeiten Google Translate mit Françoise Hardys 27. Album anstellen würde, dessen Texte komplett auf Französisch sind. Geboten wird ein dichtes Geflecht aus Worten, was für ein Album mehr als passend ist, das als „Soundtrack“ für einen Roman, der ebenfalls L’Amour Fou heißt, konzipiert wurde. Album und Buch befassen sich fast ausschließlich mit dem Umstand, dass sich Hardys immer zu Männern hingezogen fühlt, die man als „die Falschen“ bezeichnen könnte. Es ist nicht notwendig, jede Phrase zu verstehen, um zu wissen, was Sache ist. Frustration und verletzte Gefühle klingen in jeder Sprache gleich, aber sie werden selten so verführerisch ausgedrückt wie in diesen straffen, eleganten Balladen. Die Titelnummer eröffnet das Album und gibt den Ton vor:  Hardy wird von Cocktail-Bar-Klavierklängen begleitet und klingt abgekämpft und unversöhnlich und erinnert damit an Marianne Faithfull auf Broken English. Der nächste Song – „Les Fous de Bassan“ – ist ein direkter Kontrast: er ist traumartig, fast wortwörtlich, denn die Sängerin gleitet durch eine mitternächtliche Landschaft weit entfernter Percussion und Streicher und sinniert über „une nuit sans lune" (Eine Nacht ohne Mond). Ab da verändern sich die Arrangements von Song zu Song, aber die Stimmung – resigniert, philosophisch – bleibt konstant. Hardy bringt universelle Gefühle zum Ausdruck, aber es ist ihre französische Art, die das Album so köstlich macht.

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