Rush
Clockwork Angels
(Roadrunner)
Die Gelegenheitshörer mag überraschen, dass dies Rushs erstes Konzeptalbum seit mehr als 30 Jahren ist, denn man könnte mit einigem Recht annehmen, dass die kanadischen Progressive-Rock-Meister ausschließlich Konzeptalben veröffentlichen. Und Fans von 2112, ihrem Konzeptopus aus dem Jahre 1976, wird Clockwork Angels’ Story über „an individual trying to follow his dreams in a dystopian future", eher bekannt vorkommen – aber dies ist nicht einfach nur ein Reboot. Ja, es wird hier die komplexe Musikalität des Progressive Rock zu seinen besten Zeiten („Caravan“, „Headlong Flight“) ebenso geboten wie gefühlvolle AOR-Hymnen („The Wreckers“), aber – bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass dies das 19. Album der Band ist – Clockwork Angels klingt nie altbacken. Wahrlich, die wogenden, fetten Riffs auf „BU2B“ würden sich auch auf einem Mastodon Album gut machen. Das neue Werk mag nicht über die Unmittelbarkeit des Vorgängers Snakes and Arrows verfügen, aber dies ist die solideste und überzeugendste Sammlung von Songs des Trios seit Jahren. Diejenigen, die Rush kulthaft verehren, werden verzückt sein; die Skeptiker werden sich möglicherweise von diesem Album bekehren lassen.
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