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Ry Cooder: Pull Up Some Dust and Sit Down (Albumkritik)

 

ry cooder 2011 Ry Cooder

Pull Up Some Dust and Sit Down

(Nonesuch)

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Nach Vollendung seiner epischen Kalifornien-Trilogie mit ihren Geschichten vom Leben in seinem Heimatstaat in den 40-er und 50-er Jahren meldet sich Ry Cooder mit einem Soloprojekt zurück, das so erfischend, kühn und originell ist wie seine frühen Aufnahmen in den 70-ern. Dieses Mal gibt es keine ausgefeilten Erzählungen, aber ein gemeinsames Thema: es sind Songs über eine zerbrochene, gespaltene Gesellschaft und die immer größer werdende Kluft zwischen Reich und Arm, doch der Zorn wird durch Humor gemildert. Er versteht es meisterhaft, trostlose oder nachdenkliche Texte mit fröhlichen Melodien zu verbinden. „No Banker Left Behind“ ist mit forscher, countryartiger Musik unterlegte Geschichte von Bankiers, die auf große Einkaufstour gehen, nachdem sie „robbed the nation blind”, während „Christmas Time This Year“ eine schreckliche Geschichte von Kriegsopfern mit einer heiteren mexikanischen Tanzmelodie kombiniert, mit Akkordeonbegleitung von Flaco Jiménez. Cooder spielt Gitarre, Mandola, Banjo, Bass und Keyboards und wechselt ständig die musikalische Richtung: von dem aufrüttelnden Portrait eines reichen Mannes und seinem Dienstmädchen in „Dirty Chateau“ bis hin zum gospelartigen „Lord Tell Me Why“ („a white man ain't worth nothing in this land no more”), auf das wiederum der geistreiche Blues „John Lee Hooker for President“ folgt. Er beendet das Album mit „No Hard Feelings“, einer wunderbar gesungenen Ballade, die zuerst Woody Guthrie umschreibt („this land should have been our land”) und in Verzweiflung und Resignation endet. Brillant.

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